Geschichte der Osteopathie
Der Begründer der Osteopathie war der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917).
Bereits in den 1870er-Jahren entwickelte er Methoden, um mit Hilfe seiner Hände im Patientenkörper Heilungsprozesse auszulösen. Seine beeindruckenden Behandlungserfolge führten zunächst in Amerika und später auch in Europa zu einer raschen Verbreitung der Lehre der Osteopathie.
Inzwischen hat die Osteopathie in vielen Ländern Europas einen festen Platz im medizinischen Versorgungssystem.
Was ist Osteopathie
Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, die mit den Händen ausgeführt wird. Ganzheitlich bedeutet, den Körper des Menschen nicht in seinen einzelnen Organbestandteilen zu betrachten, sondern die Zusammenhänge der Symptome mit der Ursache zu erkennen und zu behandeln.
Möchte man zum Beispiel ein bestimmtes Organ oder Gelenk von Schmerzen befreien, darf man nicht nur den betreffenden Körperteil betrachten, sondern muss den gesamten Körper mit all seinen Verbindungen von Kopf bis Fuß in die Diagnostik und Therapie mit einbeziehen.
Doch ganzheitlich bedeutet noch viel mehr: Mit dem Körper ist auch die Psyche untrennbar verbunden. Ein Unfall kann neben der Gewebsschädigung auch ein emotionales Trauma hervorrufen, so wie eine Konfliktsituation neben der emotionalen Belastung auch zu körperlichen Beschwerden führen kann. Mögliche Wechselwirkungen werden in der Therapie miteinbezogen.
In der Praxis
Beim ersten Termin wird eine ausführliche Befragung durchgeführt.
Neben den üblichen Fragen zu den Beschwerden wird auch die Krankengeschichte abgefragt, wobei auch scheinbar unwichtige Ereignisse wie Stürze, Operationen, Narben oder Infektionen von Bedeutung sein können. In der Osteopathie denkt man nicht fachspezifisch, sondern ganzheitlich - es gibt keine fachspezifische Einteilung des Körpers.
Es folgt eine Untersuchung: Bei der Untersuchung wird der ganze Körper genau betrachtet und die Haltung und Beweglichkeit der einzelnen Körperteile beurteilt.
Mit zahlreichen Techniken hat der Therapeut ein umfangreiches »Werkzeug« in den Händen, um an ein Problem heranzugehen. So individuell wie die Beschwerden eines jeden Patienten sind, so individuell ist auch die Therapie.
Die Osteopathie behandelt Kranke, keine Krankheitsbilder. Aus diesem Grund können auch keine Behandlungsrezepte für bestimmte Beschwerden gegeben werden. Jeder Patient wird als Individuum behandelt, nicht als Diagnose.